Die Einbeinfischer und Langhalsfrauen vom Inle See in Myanmar


von Oliver Heinrich
Asien | Myanmar | Reiseberichte
20. März 2019
20.
März 2019
Wir sitzen auf der Terrasse unseres Hotels, trinken einen Cappuccino und schauen hinaus auf den Inle See. Ein paar Minuten später gehen wir hinab zur Anlegestelle unseres Hotels, wo uns schon ein lokaler Fischer mit seinem Langboot erwartet. Er wird uns heute über den Inle-See fahren.  Wie viele andere Fischer spricht er zwar kein Wort Englisch, aber die Dame von der Rezeption hat ihm erklärt, was wir uns ansehen möchten.

Wir fahren durch den engen Wasserweg umgeben vom Schilf und vorbei an brütenden Vögeln hinaus auf den See. Der Wind bläst uns durch die Haare, das Wasser schlägt Wellen hinter uns. Wir begegnen anderen Fischern, welche ihrem Tagesgeschäft nachgehen und Fische fangen. Sie balancieren dabei auf einem Bein und nutzen das andere, um zu das Paddel zu halten. So bleiben die Hände für die Netze frei!

Wieder andere posieren gegen kleines Geld mit ihren runden Netzkörben für Touristen, welche fleißig Fotos schießen.

Ein Fischer mit einem Netz auf einem Boot auf dem Inlesee
Ein Fischer auf einem Boot auf dem Inle-See

Die schwimmenden Gärten

Das Leben am Inle See findet im Wasser statt. Hunderte oder gar Tausende Häuser sind auf Stelzen in dem seichten Wasser gebaut. Rings um die Häuser haben sich die Einheimischen im See in mühsamer Handarbeit künstliche Gärten angelegt. Diese bestehen aus den Wurzeln der Wasserhyazinthen. Sie sind mit Bambusstangen im Boden verankert. Da diese schwimmende Konstruktion zu wacklig ist, um sie betreten, werden die Felder vom Boot aus bewirtschaftet.

Dort bauen Sie die Burmesen allerlei Grünzeug wie Obst, Gemüse und Blumen an. Besonders beliebt sind Tomaten, welche etwa 90 % des angebauten Gemüses  ausmachen und dort extrem gut wachsen.

Haus auf Stelzen umgeben von Gärten im Wasser
A person riding on the back of a boat next to a river
Junge Frau mit Blumen

Fahrt über den Inle See

Schaut Euch diesen kurzen Zeitrafferfilm unserer Fahrt mit dem Langboot über den Inle See, die engen Wasserwege mit den dutzenden Holzbrücken, die wunderbaren Pagoden, die Holzhäuser gebaut auf Stelzen und die schwimmenden Gärten an.

Die Phaung Daw U Pagode im schwimmenden Dorf Ywama

Die kleine Pagode mit den roten Dächern befindet sich am Westufer des Inle-Sees und gilt als eine der heiligsten Stätten des Shan-Staates. Vom Fluss aus steigt Ihr nur wenige Meter die Treppen hoch und steht direkt vor der Pagode. Im Inneren finden sich fünf Buddhas, welche von den Gläubigen schon mit so vielen Spenden aus Goldplättchen überzogen wurden, dass Ihre Form keine Ähnlichkeit mehr mit einem Buddha, sondern eher einem Marshmallow Männchen hat.

Bei der jährlich im September/Oktober stattfindenden Schiffsprozession werden die Buddhas in der Königsbarke über den See gefahren. Der Legende nach kenterte diese 1965 und die Statuten fielen ins Wasser. Vier der Buddhas wurden im flachen See schnell gefunden

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, die letzte blieb unauffindbar. Als die vier wieder nach Phaung Daw U zurückgebracht wurden, stand der verschwundene Buddha auf wundersame Weise schon an seinem Platz auf dem Altar. Seit damals werden nur noch die vier anderen Buddhas auf die Prozession um den See mitgenommen.

Langboote vor einer Pagode
Buddha Figuren aus Gold auf einem Tisch mit oranger Decke

Indein – ein Wald aus 1000 Stupas

Um Indein zu erreichen, fahren wir im Süden des Sees auf einen Kanal ab, welcher uns mehrere Kilometer durch idyllische grüne Landschaften führt.

Indein selbst ist ein kleines verschlafenes Dorf, welche sich seine Ursprünglichkeit noch komplett erhalten hat. Unser Bootsführer setzt uns an einem kleinen Restaurant ab, vertaut sein Schiff und geht erst mal etwas essen. Wir nehmen den Weg über die Brücke. Am Ortseingang bezahlen wir gerne ein paar Dollar, um das Dorf und die Stupas besichtigen zu dürfen. Vorbei geht es an einigen verfallenen Stupas, die unzusammenhängend verteilt in einem verwilderten Garten stehen.

Wir folgen den Treppen hinauf, gesäumt von dutzenden kleinen Souvenirständen. Erst oben angekommen erkennen wir das unfassbare Ausmaß des Tempels: ein riesengroßes Feld von teilweise verfallenen, teilweise komplett mit Gold überzogenen Stupas. Laut Aussage der Einheimischen sind es rund 1000 Stück! Wir sind völlig fasziniert von so viel kultureller Schönheit und schauen uns die vielen Details lange an.

A person standing in front of Stupas
Viele Stupas vor einem Baum im Hintergrund
Ein sitzender Buddha in einer Pagode

Handwerkskunst: Langboot, Zigarillos, Schirme und Theaterpuppen

Auf der Rückfahrt von Indein halten wir unterwegs an mehreren Handwerksbetrieben. Wir erfahren wie die Langboote in einem aufwendigen Prozess hergestellt werden und schauen fleißigen Damen beim Weben schöner Stoffe zu.

Auch die Herstellung von Zigarillos weckt unsere Aufmerksamkeit, auch wenn wir diese nicht rauchen. Wunderbar anzuschauen sind auch die bunten Schirme, welche aus Bambuspapier hergestellt und kunstvoll bemalt werden.

Sehr spannend sind auch die  Figuren des Puppentheaters, welche alle recht grimmig dreinschauen und vielleicht eher in eine Folge „The Walking Dead“ als auf eine Theaterbühne passen. Aufgrund fehlender Sprachkenntnisse konnten wir nicht leider herausfinden, warum diese ausnahmslos alle so beängstigend aussehen.

Die Langhalsfrauen

In einer der Handwerksbetriebe haben wir zwei Frauen getroffen, welche dem Volk der Padaung angehören. Die Padaung-Frauen pflegen eine außergewöhnliche Tradition: Von Kindheit an tragen Sie eine bis zu 8kg schwere Messingspirale als Halsschmuck, welcher zu einer Deformation der Schultern führt und den Hals länger aussehen lässt.

Viele junge Frauen nehmen heutzutage Abstand von dieser Tradition, so dass Ihre Zahl immer geringer wird. Laut meinen Recherchen kann man es Ihnen nicht verdenken: das Padaung Volk gehört zu einer Minderheit, welche nur eingeschränkte Rechte haben. Sie werden daher in einigen Ländern von windigen Geschäftemachern gerade zu als lebende Ausstellungstücken missbraucht. Auch gilt der häufig verwendete Begriff „Giraffenfrauen“ als Beleidigung.

Zwei Frauen mit goldenen Ringen um den Hals

Nga Hpe Kyaung – im Kloster der springenden Katzen

Das hölzerne Kloster liegt im Süden des Sees und ist direkt ins Wasser auf Stelzen gebaut. Es ist über und über mit zahlreichen geschnitzten Figuren verziert und enthält mehrere große Buddhas. Von den Mönchen kann man mehr über die Geschichte des Klosters und die Religion des Landes erfahren. 

Laut unserem Reiseführer ist das Kloster berühmt für die Dressur von Katzen, welche kleine Kunststücke wie das Springen durch Reifen oder Saltos vollführen. Wenn man weiß wie eigensinnig Katzen sind, klingt das fast schon nach Zauberei. Vermutlich war es an dem Tag unseres Besuches aber wohl zu heiß und die Katzen mussten sich ausruhen. Daher haben wir keine der Kunststücke sehen können.

Eine Pagode gebaut auf Stelzen im Wasser

Weitere Ausflugsziele

Leider waren wir viel zu kurz am schönen Inle See, daher konnten wir nicht alle Ziele besuchen. Wenn Ihr mehr Zeit mitbringt, könnt ihr die folgenden Highlights in Eure Planung aufnehmen:

  • Maing Thauk – das Dorf auf Stelzen
  • Das Leben der Bergvölker in Kalaw
  • Die Höhlen von Pindaya
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2 Kommentare

  1. Thomas

    Hallo,
    schöne Beschreibung und der Inle-See steht auch noch auf meiner Liste.
    Lg
    Thomas

    Antworten
  2. Oliver Heinrich

    Hallo Thomas!

    dankeschön!
    Der Inle See war eines unserer Highlights! Lohnt sich auf jedem Fall!

    Viele Grüße,
    Oliver

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