Myanmar: Sehenswürdigkeiten und Ausflüge in der Umgebung von Mandalay (2019)


von Oliver Heinrich
Asien | Myanmar | Reiseberichte | Städtereisen
03. März 2019
03.
März 2019
In der näheren Umgebung von Mandalay gibt es zahlreiche Ausflugsziele, welche Ihr unbedingt besuchen müsst! Faszinierende und mysteriöse Pagoden, riesige Tempel, goldene Buddha Statuen und nicht zuletzt die längste Holzbrücke der Welt warten darauf von Euch entdeckt zu werden. Ihr werdet überrascht sein, was es dort alles zu sehen gibt! Um alle Sehenswürdigkeiten in Ruhe anschauen zu können, solltet Ihr am besten drei Tage einplanen.

In diesem Artikel findet Ihr viele Tipps und Infos zu folgenden Zielen:

 

Drei Menschen vor drei Autos
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TIPP: Privater Fahrer

Für die Ausflüge haben wir einen privaten Fahrer angeheuert: Mr Soe Soe hat zusammen mit seinem Sohn ein kleines Familienunternehmen, welches er „Starsky und Hutch“ getauft hat. Er spricht hervorragend Englisch, hat uns sehr gut beraten und sein Sohn hat uns sicher zu unseren Sightseeing-Zielen gefahren.

Ihr findet Mr. Soe Soe am Yandarbon Hotel (Telefon/WhatsApp unter +959 4026 21963 oder über seine Website).

Sagaing

Vom Sagaing Hill aus hat man einen fantastischen Panorama Blick auf den Irrawaddy Fluss und die Umgebung. Der Aufstieg zu Fuß dauert vom Parkplatz aus ca. 15-30 Minuten.

Einen Besuch der  Sun U Ponnya Shin Pagode, der U Min Thonze Pagode  und der Shin Pin Nan Khine Pagode lege ich Euch unbedingt ans Herz!

Umin Thonze Pagode

Die Umin Thonze  Pagode ist bogenförmig angelegt. Im Innern befinden sich ingesamt 45 Buddhastatuen, eine fein säuberlich neben der anderen aufgestellt. Die Pagode wird auch Pagode der 30 Höhlen genannt.

Leben im Kloster

In Myanmar können Kinder ab dem elften Lebensjahr in das Kloster eintreten und den Buddhismus studieren. Das Leben dort ist sehr entbehrungsreich. An sechs Tagen der Woche wird studiert und meditiert. Selbst am einzigen freien Tag der Woche wird das Kloster nicht verlassen. Der Tag beginnt um 4 Uhr morgens. Gegessen wird nur zweimal am Tag , die letzte Mahlzeit wird um 11 Uhr vormittags zu sich genommen. 

Auch als Reisender kann man dort meditieren lernen. Man darf dort ohne weitere Kosten am Alltag der Mönche und Nonnen (strikt getrennt versteht sich) teilnehmen, wie mir eine Reisende aus meiner Heimatstadt Ravensburg erzählte. Sie war eine Woche mit Ihrer Freundin Gast in einem Kloster bei Mandalay.

Speisung der Nonnen

Im Kloster von Sagaing konnten wir der Speisung der dortigen Nonnen beiwohnen. In Reih und Glied aufgereiht stehen alle geduldig an, um sich ihr Mittagessen abzuholen. Die farbenprächtigen Gewänder ergeben ein schönes Bild. Besonders spannend fand ich, dass die Mädchen mit ihren glatt rasierten Köpfen meist wenig weiblich aussehen; man könnte sie problemlos mit Jungen verwechseln.

Ein tolles Erlebnis, welches ich Euch sehr empfehlen kann. Nehmt jedoch bitte Rücksicht  und verhaltet Euch respektvoll (insbesondere auch beim Fotografieren)!

Respekt zu zollen bedeutet in ganz Myanmar in heiligen Stätten Kleidung anzuhaben, die mindestens die Knie bedecken und die Schuhe außerhalb abzulegen! Die jungen Novizinnen beherrschen dies übrigens vorbildlich, wie man im Bild unten sehr schön sehen kann.

 

A group of people sitting at a table

Mingun

Nur einen halben Tag dauert der Ausflug per Boot nach Mingun, wo sich weitere spannende Highlights befinden. Während der Fahrt bekommt man einen stimmungsvollen Eindruck vom Leben am und auf dem Fluss. Das Ticket von Mandalay nach Mingun könnt Ihr direkt am Fluss bei der Ablegestelle für 5.000 Kyat pro Person kaufen. Der Eintritt in Mingun schlägt nochmal mit dem gleichen Betrag oben auf.

A large ship in a body of water
Boote, Zelte, Menschen, Bäume und Fluss

Mingun-Pagode

Der größenwahnsinnige König Bodawapaya wollte hier eine imposante Stupa mit einer Höhe von 152 Metern errichten lassen, welche sogar einen Zahn Buddhas enthalten sollte. Dazu ließ er tausende Sklaven und Kriegsgefangene an dem kolossalen Werk arbeiten.

Nach seinem Tod im Jahre 1819 wurden die Arbeiten jedoch eingestellt, weshalb nur ein riesiger Sockel aus Ziegeln mit einer Höhe von 50 Meter übrig blieb. Besonders im direkten Vergleich mit dem am Dorfeingang aufgestellten Modell werden die geplanten Ausmaße des Bauwerkes klar!

Ziegelgebäude vor blauem Himmel
Pagode mit goldener Deckel und Fluss im Hintergrund

Hsinbyume Pagode

Fertig gestellt und elegant in weiß getaucht findet sich weiter Fluss abwärts die Hsinbyume Pagode, welche König Bagyidaw für seine Frau errichten ließ. Die wellenförmige gestaltete Fassade mit ihren kleinen Türmchen ist ein tolles Fotomotiv!

Weitere sehenswerte Ziele in Mingun sind die Pondaw-Pagode und die Mingun-Glocke, die weltgrößte funktionsfähige Glocke der Welt.

Alle Sehenswürdigkeiten können bequem zu Fuß (oder für die Lauffaulen per Ochsenkutsche) in zusammen etwa 1-2 Stunden erkundet werden. So bleibt anschließend noch Zeit für einen Kaffee oder Mittagessen im Garden-Cafe, bevor das Boot um 12:30 Uhr nach Mandalay zurückfährt.

Amarapura

Im Jahre 2016 gab es in Myanmar ein Erbeben, bei welchem viele Gebäude beschädigt wurden. Die Kyauktawgyi Pagode in Amarapura wurde daher während unseres Aufenthaltes auch instand gesetzt. Die Baustelle ist zugänglich, aber Frauen dürfen nicht alle Bereiche besuchen.

U-Bein-Brücke

Die U Bein Brücke ist die längste Teakholzbrücke der Welt und ein totaler Magnet für alle Touristen. So voll wie dort haben wir es sonst nirgends erlebt, was aber auch daran liegen kann, dass wir unbeabsichtigter Weise unseren Ausflug auf den Sonntag und dazu noch auf den Fullmoon Day gelegt hatten.

Über die Brücke könnt Ihr bis ans andere Ufer laufen. Aber Achtung: es gibt größtenteils keine Geländer, daher ist sie für Personen mit Höhenangst nur bedingt geeignet!

Zum Sonnenuntergang mietet Ihr Euch am besten für etwa 10.000 Kyat eines der Boote. Vom Wasser aus lassen sich sensationell schöne Bilder von der Brücke zusammen mit der untergehenden Sonne machen!

Um den Touristenmassen zu entgehen, könnt Ihr auch zum Sonnenaufgang zur Brücke fahren.

Monywa

Mein persönlicher Tipp ist der Ausflug in das etwa 130 km (ca. 2,5h Fahrzeit) von Mandalay entfernte Monywa. Dort erwarten Euch gleich mehrere absolut sehenswerte Highlights:

  • Sei es die mit 116 Metern hohe, zweitgrößte Buddhastatue der Welt (Lay Kaun Sat Kyar), welche aus 31 Stockwerken besteht und im Innern über eine Holztreppe bestiegen werden kann. Jede Etage ist mit unterschiedliche Gemälden, Ornamenten oder Statuen geschmückt!
  • Nur einen Steinwurf entfernt liegt eine ca. 90m lange Buddhastatue.
  • Noch im Bau befindet sich der sitzende Buddha (Stand 02/2019).
  • Auf dem Weg zu den Riesen Statuen befindet sich ein weites Feld mit 1000 lebensgroßen Buddha Statuen, welche Ihren Blick alle auf die beiden Riesen Buddhas ausgerichtet haben. Neben jedem Buddha ist ein Bodhi Baum gepflanzt, wodurch die Anlage auch den Namen Maha Bodhi Tahtaung erhalten hat. Inmitten des Feldes gibt es einen Turm, von welchem man eine spektakuläre Ausblick genießen kann.

Thanboddhay-Pagode

Nur sieben Kilometer entfernt von Monywa erwarten Euch 500.000, überwiegend kleine Statuen in der Thanboddhay-Pagode. Diese sind im ganzen Tempel bis an die Decke verteilt. Ein wirklich atemberaubender Anblick. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie aufwändig es war, dieses Gebäude zu bauen und auszustaffieren!

Von einem auf dem Gelände aufgestellten Aussichtsturm (den man nur barfuß betreten darf, was im Sommer recht unangenehm auf den Eisenstufen werden kann) hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Pagode.

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