Tauchen auf den Bahamas: das Small Hope Bay Lodge Tauchresort auf Andros


von Oliver Heinrich
Bahamas | Nordamerika | Reiseberichte
01. Februar 2016
01.
Februar 2016

Die Bahamas bieten unzählige Tauchspots, darunter einige der spektakulärsten auf der Insel Andros. Diese Insel liegt nur wenige Flugminuten von Nassau entfernt.

Die Anzahl der Unterkünfte auf der mit Mangroven und Sümpfen überzogenen Insel ist begrenzt. Meine Wahl fiel auf die Small Hope Bay Lodge, die bereits 1960 erbaut wurde und den Charme der Roaring Sixties ins neue Jahrtausend gerettet hat.

 

Small Hope Bay Lodge – Ein tropisches Paradies

Am Rande eines strahlend weißen Sandstrandes, eingebettet in die malerische Landschaft, findet man die Small Hope Bay Lodge.

Diese einzigartige Unterkunft besticht durch ihre 21 geräumigen und gepflegten Hütten, die eine harmonische Verbindung zwischen traditioneller Architektur und luxuriösem Komfort darstellen. Jede Hütte wurde mit viel Liebe zum Detail und unter Nutzung der natürlichen Ressourcen des Eilands erbaut, wobei hauptsächlich Kalkstein und Palmenholz zum Einsatz kamen.

Die Lodge bietet eine Vielzahl von Erholungsmöglichkeiten. Zahlreiche Hängematten, die im Schatten der majestätischen Palmen gespannt sind, laden zum Entspannen ein. Hier können Gäste ihre Zeit mit einem guten Buch oder ihrer Lieblingsmusik verbringen und dabei die Seele baumeln lassen.

Zusätzlich steht der Whirlpool zur Verfügung. An windigen Tagen bietet er den perfekten Rückzugsort, um im warmen, sprudelnden Wasser zu entspannen und dabei den atemberaubenden Blick auf den Ozean zu genießen.

Der große Essens- und Aufenthaltsraum hat eine fantastische „Open Bar“, bei der du dich jederzeit selbst bedienen kannst. Der Kamin sorgt vor allem in den Wintermonaten für eine gemütliche Wärme, falls draußen einmal die Sonne nicht scheint. Das Essen ist wirklich ausgezeichnet. Jeden Tag stehen dir eine Vielzahl an leckeren Speisen und Snacks zur Auswahl.

Interview mit Jeff Birch

Das Anwesen wird in der dritten Generation von der Familie Birch geführt. Ich hatte Gelegenheit mit Jeff Birch, dem Sohn des Gründers, zu sprechen.

Die Geschichte des Small Hope Bay Lodge geht bis in die 60er Jahre zurück. Können Sie mir mehr darüber erzählen?

Dick BirchMein Vater stammt aus Kanada und hat für Ford gearbeitet. Da aber eine Karriere in einem Großunternehmen nicht sein Ziel war, hat er sich nach anderen Optionen umgeschaut.

In Kanada gibt es keine Möglichkeiten für Sommerurlaub mit Strand und Meer. Daher waren wir oft im sonnigen Florida. Da keimte beim ihm die Idee auf, vielleicht in dieser Region etwas Eigenes aufzubauen.

Unabhängig davon war die Angst vor einem Nuklearkrieg zwischen den USA und der damaligen UdSSR in den Fünfziger Jahren sehr präsent. Ein möglicher Fallout hätte auch Kanada getroffen, daher wollte Dick entgegen der Windrichtung im Süden leben.

1958 flog er nach Nassau, um sich mit einem lokalen Bankier über seine Idee unterhalten. Dieser riet ihm, sein Glück auf Andros zu versuchen. Er nahm einen Flug auf die Insel und traf in Fresh Creek den Schulleiter. Dieser hatte gehört, dass ein passendes Stück Land zum Verkauf stehe.  Er besuchte den Besitzer Dr. Joe McGinnis und hatte Glück.

Zu dieser Zeit hatte Axel Wenner-Green die Insel Hog Island (heute bekannt als Paradise Island) gekauft, um diese aufwändig umzugestalten und ein großes Resort zu bauen. McGinnis, der in Andros einheimisch war, hatte die Befürchtung, dass Wenner-Green auch alle Grundstücke in Central Andros kaufen würden. Er war daher glücklich seinen Grund an Dick Birch zu verkaufen, welcher nur ein kleines, in die Natur eingepasstes Anwesen für seine Familie und eine begrenzte Anzahl an Gästen bauen wollte.

Zwei Jahre später eröffnete mein Vater die Small Hope Bay Lodge.

Ihrem Vater Dick war schon früh klar, dass Tauchen eine große Zukunft haben wird. Was kann man an der „Wall“, wie das drittgrößte Riff der Welt auch genannt wird, erleben?

Das Riff bietet sehr abwechslungsreiche Möglichkeiten zum Tauchen: 

  • Die „Wall“ reicht bis in eine Tiefe von 2000m. Die Unterwasserlandschaft ist sehr spektakulär und so nicht oft zu finden.
  • Andros ist berühmt für das Höhlentauchen (Anmerkung des Autors: Mehr Details über diese spannende, aber nicht ganz ungefährliche Möglichkeit in schwefelhaltigem Wasser zu tauchen könnt Ihr bei National Geographic nachlesen).

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Die sogenannten Blue Holes, die im Binnenland auch als Süßwasserreservoire genutzt werden, stellen für jeden Tauchbegeisterten ein einzigartiges Erlebnis dar. Nicht nur ihre faszinierende Tiefe und geheimnisvolle Ausstrahlung ziehen Taucher an, sondern auch die Chance, eine unglaubliche Vielfalt an Meereslebewesen zu beobachten.

Hier in diesen natürlichen Unterwasserhöhlen kannst du eine beeindruckende Artenvielfalt antreffen. Von majestätischen Haien, die sich durch die tiefblauen Gewässer schlängeln, bis hin zu neugierigen Schildkröten, die gemächlich durch die Korallenriffe gleiten. Darüber hinaus gibt es auch massive Grouper, die im Verborgenen lauern, anmutige Rochen, die wie fliegende Teppiche durch das Wasser gleiten, und blitzschnelle Barracudas, die mit ihren silbernen Körpern das Sonnenlicht reflektieren.

Während einer unserer Tauchgänge hat mein Tauchguide ein bemerkenswertes Video aufgenommen. Durch dieses visuelle Dokument kannst du einen noch tieferen Einblick in die magische Unterwasserwelt der Blue Holes gewinnen. Es ist mehr als nur ein Tauchgang – es ist eine Reise in eine andere Welt, eine Welt voller Farben, Leben und unerwarteter Schönheit.

 

Auf Youtube findest du eine erweiterte Auswahl an Bildern und Videos, die während den atemberaubenden Tauchgängen der Small Hope Bay Lodge Crew aufgenommen wurden.

Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der faszinierenden Unterwasserwelt. Ob du ein begeisterter Taucher bist oder einfach nur die Schönheit der Natur schätzt, diese Sammlung wird sicherlich dein Interesse wecken.

Tauche ein in die faszinierenden Erlebnisse und lass dich von den Bildern und Videos inspirieren.

Die ökologische Integration des Resorts liegt Ihnen sehr am Herzen. Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Alle verwendeten Rohstoffe oder Lebensmittel versuchen wir zu recyceln. Wir trennen den Müll, haben einen eigenen Kompost, bereiten das Wasser über eine Umkehrosmose Anlage wieder auf und setzen die notwendigen Mittel zu Reinigung der Räumlichkeiten nur sehr dosiert ein.

Wir haben eine eigene Solaranlage gebaut, um das Resort mit Strom zu versorgen. Eines der Ziele für 2016 ist, nahezu das gesamte Resort auf Solarstrom umgestellt zu haben. 

Darüber hinaus bringen wir unseren Gästen seit ein paar Jahren das sogenannte „Coral Nursery“ bei: das Säubern und Pflegen der Korallen unter Wasser. Damit wollen wir das Riff schützen und auch wiederbeleben, damit unsere Gäste die wunderbare Fauna und Flora noch lange genießen können.

 Was gibt es auf der Insel zu erleben, wenn man nicht zu den Tauch- oder Schnorchelenthusiasten zählt?

Die Insel bietet zahlreiche Möglichkeiten: 

  • Viele unserer Gäste besuchen uns wegen dem sogenannten Bone Fishing, welches sehr populär auf den Bahamas und Florida ist. Bei diesem Sportfischen wird der gefangene Fisch meist wieder freigelassen. Seit 1990 bieten wir dies unseren Gästen auch an.
  • Ein Großteil der Insel besteht aus Mangrovensümpfen. Diese lassen sich hervorragend per Kajak erkunden.
  • Eine Expedition in den Blue Hole Nationalpark: dort gibt viele Vögel zu beobachten und über 60 Orchideentypen zu entdecken.
  • Wer sich gerne handwerklich betätigt, kann einen Batik Kurs machen.
  • Beim Geocaching versucht man ähnlich einer Schnitzeljagd per GPS-Lokalisierung mehrere auf der Insel versteckte „Schätze“ zu finden.
  • Auf den größtenteils gut ausgebauten Straßen und Wegen kann man die Insel per Fahrrad erkunden. 

Bei meinem Kajak-Ausflug in das atemberaubende Mangrovengebiet war natürlich auch die Kamera mit dabei. Dieser Abenteuerausflug war nicht nur ein einfacher Ausflug, sondern vielmehr eine Entdeckungsreise, eine Reise tief in das Herz der Natur.

Wie in eine andere Welt eintauchend, ließen wir uns in unseren Kajaks von den sanften Wellen durch das dichte Netzwerk der Mangroven tragen. Die unvergleichliche Schönheit und Ruhe dieser einzigartigen Landschaft, war einfach nur atemberaubend.

Im nächsten Teil dieses Artikel lernt Ihr die schwimmenden Schweine auf Staniel Cays und die Thunderball Grotto kennen.

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