Mit wagen Vorstellungen startete ich in den Kaukasus zu einer Drei-Länderreise. Es wurde daraus eine Reise der Vielfalt der Landschaften, der Architektur, der Religionen, der Speisen und des Weines. Über die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen in allen Ländern
Die Reiseleiterinnen haben ihre Schatztruhen des Wissens und Heimatliebe geöffnet, keine Frage blieb unbeantwortet. Die Fahrer haben uns sicher durch die Serpentinen und überfüllte Straßen gefahren.
Aserbaidschan
Der Reisestart war turbulent: ich bekam erst eine halbe Stunde vor Abflug einen Sitzplatz, einer unserer Gruppe bekam erst 2 Tage später seinen Koffer. Beim Flug wurden wir ordentlich durchgeschüttelt mit sehr freundlichen Flugbegleiterinnen. Shukufa, begleitete uns um 2 Uhr in der Nacht zum Hotel. Während der Fahrt machte sie uns bereits auf die interessierte illuminierte Architektur von Baku aufmerksam.
Heute Nacht öffnete sich die Tür nach Asien. Aserbaidschan ist reich an Erdöl, der Reichtum lässt sich an den Architektur Besonderheiten ermessen. Sonnenbestrahlte Kupferdächer waren mein erster Blick nach dem Aufstehen. Bei der Stadtrundfahrt sahen wir die 3 Flammentürme, sie sind in der Form einer Flame gebaut worden, die bereits alte Silbertabletts verzieren. In der ummauerten alten Stadt steht der Palast des Schirwans. Ein Bild zeigte Kalifen konnten nicht in den Jungfrauenturm, die BewohnerInnen ließen die Strickleiter nicht runter. Zaha Hadid entwarf das futuristische Kulturzentrum – mit dem Globus in den Händen auf zu neuen Galaxien…. oder einfach voller Eindrücke ins gemütliche Bett.

Mit einem großen Schritt bin ich in mein 66. Lebensjahr gestartet – im beeindruckenden Gobustan-Nationalpark, einer UNESCO-Welterbestätte mit prähistorischen Felszeichnungen und faszinierenden Gesteinsformationen. Die berühmten Schlammvulkane wirken noch etwas unausgereift – fast, als würden sie gerade erst lernen, was ein Vulkanausbruch ist.
Auf dem Rückweg nach Baku säumten zahlreiche Bohrtürme die Landschaft. Den Abend habe ich entspannt an der Strandpromenade und in der lebhaften Innenstadt ausklingen lassen – mit einem Spaziergang und einer heißen Schokolade in der Hand.

Lahic in den Bergen des Kaukasus
Auf in die Berge des Kaukasus, wir verlassen die faszinierenden Feuertürme in Baku. Nach dem Besuch der Moschee brachte uns Talev sicher durch die Serpentinen nach Lahic, einem zeitlosen Dorf mitten zwischen den kleinen (2.000 m) und den schneebedeckten Bergen (4.000 m) des Kaukasus. Hier werden die Kräuter der Berge und Metallarbeiten angeboten. Durch eine satt grüne Tiefebene ging es weiter nach Seki. Mein Bummel durch die Altstadtspirale hat mich ein paar Nerven gekostet, denn ich fand nicht wieder heraus. Vor dem Sonnenuntergang habe ich mit Support von Einheimischen es wieder ins königliche Hotel geschafft.

Eingetaucht in die Welt des Khans ins 18. Jahrhundert – wir waren in seinem Palast. Auch hier ist das Glas aus Murano, eingetauscht gegen die Seide aus Seki. Die Fenster bestehen aus einer besonderen Setztechnik, das Glas wird in Fugen gesetzt und nicht geklebt.. wurde mit dieser Die Karawanserei war und ist Herberge für Reisende, unterwegs mit Kamel oder Auto. Im verwunschenen Bergdorf Kish haben wir als Reisegruppe viel gelacht und köstliches an der Wand gebackenes Brot genossen. Das bunte Licht von Aserbaidschan leuchtet heute Nacht unsere Träume aus.
Verabschiedet mit einem Märchen, in dem das Wissen eines alten Mannes das Volk vor dem Drachen gerettet hat.

Georgien
Der Abschied aus Aserbaidschan wurde uns von Shukufa mit dem Anfang der Liebesgeschichte von Ali und Nino versüßt. Der Übergang nach Georgien war beschwerlich. Im langen Mauergang durfte ich nicht fotografieren, deshalb symbolisch der Holzsteg. Gemütlich, in einem Wohnzimmer genossen wir die Köstlichkeiten aus Garten und Küche. Die Köchin verzauberte uns mit dem Essen, genauso wie mit ihrem Geigenspiel. In einem wunderschön ausgebauten Tunnel konnten wir Wein probieren. Traditionell werden die Trauben von glücklichen Menschen gestampft. Der Traubensaft gärt zusammen mit den Traubenresten in Amphoren unter die Erde. Das Ergebnis ist ein vollmundiges Getränk. Mir hat es auf jeden Fall alle Geschmacksknospen geöffnet – გაუმარჯოს (gaumarjos – auf Dein Wohl)
Trotz dichten Nebels haben wir den Weg zum Nonnenkloster gefunden – und auch die heilige Nino entdeckt. Danach ging es weiter nach Sighnaghi, die „Stadt der Liebenden“. Dort steht ein Hochzeitshaus, in dem man jederzeit und ohne Anmeldung heiraten kann. Eine Braut wartet noch immer geduldig vor der Tür.

Die bunten Dächer der Stadt, der weite Blick über das Tal und die schneebedeckten Berge des Kaukasus – all das konnten wir genießen, denn die Sonne hatte uns wiedergefunden. In Sighnaghi begegnet einem auch der berühmte georgische Maler Niko Pirosmani, dessen Porträt die 1-Lari-Banknote ziert.
Mit einem letzten Blick über Tbilisi, die Stadt der warmen Quellen, verabschiede ich mich für heute.
Tbilisi, die Stadt der warmen Quellen
Kartlis Deda, Mutter Georgia schaut weit über Tbilisi, in der einen Hand das Schwert gegen Feinde und in der anderen Hand die Schale Wein für Freunde. Der Drachentöter Georg steht auf dem Friedensplatz, auch die Brücke trägt den Namen Frieden. Da darf die Liebe und die Schlösser nicht fehlen. Restauriert und Heruntergekommen liegen hier nebeneinander. In den Straßenunterführungen bieten Händler ihre Ware feil. Um Metro zu fahren, sause ich erstmal mit der Rolltreppe in die Tiefe. Tbilisi, eine Stadt mit viel Potential und hoffentlich guten Aussichten.
Mal sehen, womit mich der heutige Tag überrascht. Von der jetzigen Hauptstadt in die ehemalige – Mzcheta. Von der malerisch hingetupften Dschwari – Kirche den grandiosen Ausblick genossen. Gut, dass ich Kerzen angezündet habe, denn auf der viel befahrenen Heerstraße rauf in die schneebedeckten Berge des Kaukasus konnten wir himmlischen Beistand gut gebrauchen. In Stepanzminda (11 km von der russischen Grenze, unterhalb vom Berg Kasbek 5047) angekommen wartete das nächste Abenteuer auf uns, hoch zu der Gergetikirche.(2170m) Ein Hund fühlte sich für uns verantwortlich und hat uns bei der Wanderung runter ins Tal begleitet. Fazit: der Tag hat mich auf jeden Fall positiv überrascht.

Der grosse Kaukasus verabschiedet sich von uns, nachdem wir den Kreuzpass 2395 m auf der Seidenstraße überwunden haben. An der Wehrkirche und Festung Ananuri wuselten wieder viele chinesische Touristen um uns herum. Da habe ich mir ein ruhiges Plätzchen zum Fotografieren gesucht. Der Stausee Shinwalli liefert Wasser und Strom. Am Nachmittag sind wir durch die Höhlenstadt Uplisziche gekrakselt. Das Gestein ist weich und somit konnten sich die Menschen bewohnbare Höhlen heraushauen und gestalten, mit herrlichem Blick ins Tal und auf den kleinen Kaukasus. Friedvolle Hunde gehören zum Bild Georgiens.
Wie der Wildwasserfluss schlängelte sich unser Bus durch die Felsenlandschaft. Eine Festung und die ins Tupfsteingebirge gehauene Höhlenstadt Warsina luden zum Fotografieren ein. Mit einem köstlichen Mittagessen starteten wir in Georgien, beim Abschied ließen wir uns Forellen schmecken. Königin Tamara, Herrscherin Georgiens um 1200, das Goldene Zeitalter dieses Landes. Von dem und vielem mehr hat uns unsere Reiseleiterin Tamara mit viel Heimatliebe erzählt. Beim Abschied kullerten ein paar Tränen.
Armenien
Die 6 + 6 (am Geburtstag nicht angezündeten) Kerzen bedeuten heute, dass ich mein 66. Land betreten habe – Armenien. Wunderschöne Landschaften, den 2. größten Gebirgssee der Welt- Sevansee, besondere Kirchen und sogar einen Sonnentempel gibt es hier zu sehen. Uns wurde die besondere Backtechnik des Fladenbrot Lavash an der Wand des Erdofens gezeigt. Das hauchdünne Etwas ist super knusprig.
Das Kloster Geghard – als wären sechs Kirchenräume direkt in den Fels gemeißelt – ließ mich kaum aus dem Staunen herauskommen.
Später, inmitten einer dramatisch rot schimmernden Felskulisse, folgte ein weiteres Highlight: Noravank – ein Kloster wie aus einem Bilderbuch. Besonders eindrucksvoll: die zweigeschossige Kirche Surb Astvatsatsin mit ihrer schmalen Steintreppe, die sich außen an der Fassade emporzieht. Hier verschmelzen spirituelle Stille und atemberaubende Natur zu einem Ort, der sich tief ins Gedächtnis einprägt.

Abends erreichten wir Jerewan – im endlosen Stau und strömenden Regen.
Doch schon am nächsten Tag wandelte sich der Eindruck: Bei der Stadtführung ging der Daumen ganz schnell wieder nach oben. Ich war überrascht, welche Vielfalt und Besonderheiten Jerewan zu bieten hat. Die monumentale Statue Mutter Armenia wacht schützend über die Stadt. Auf den Stufen der Kaskaden begegnet man origineller Kunst – ein beeindruckendes Freiluftmuseum auf dem Weg nach oben. Das Theater und zahlreiche weitere Bauwerke erzählen vom Einfluss russischer Architektur.
Ein Mahnmal erinnerte eindrucksvoll daran, dass es überall auf der Welt Menschen gibt, die anderen Völkern Gewalt antun – und zum Glück auch solche, die sich den Opfern zuwenden.
Die weitläufige Anlage des Katholikos, des geistlichen Oberhaupts der armenischen Kirche, beeindruckte mit ihrer Großzügigkeit und Ruhe.
Am einst prachtvollen Tempel Zvartnots zog mich schließlich etwas anderes in den Bann: eine blühende Mohnwiese, die als stilles, lebendiges Fotomotiv den perfekten Kontrast zur Ruine bildete.
Ein reichhaltiges, köstliches Abendessen rundete diesen Tag voller Eindrücke, Geschichte und bewegender Momente stimmungsvoll ab.
Abschied mit Ausblick – Zwischen Ararat, Klosterfrieden und Weingenuss
Majestätisch erhob sich der Berg Ararat (Türkei) mit seinen 5.137 Metern am Horizont – jener sagenumwobene Ort, an dem laut Legende die Arche Noah strandete. Ein würdiger Anblick zum Ende dieser Reise.
Auf der Fahrt durch die Schlucht von Amaghu wechselten sich rostrot schimmernde Felsen und saftig grüne Berghänge ab – ein eindrucksvolles Farbenspiel der Natur. Inmitten dieser Kulisse lag das letzte Kloster unserer Reise, sanft beleuchtet von einem kitzelnden Sonnenstrahl – ein Moment der Stille und des Innehaltens.
Danach wurde es abenteuerlich: Wir kletterten in eine Höhle und wurden dort herzlich bewirtet – eine überraschend warme Geste inmitten des Gesteins. Leib und Seele kamen auch an diesem Tag nicht zu kurz.
Bei der abschließenden Weinverkostung traf nüchterne Technik auf Genuss: Zunächst standen wir vor riesigen Stahlbehältern, doch zum Glück folgten bald die vertrauten Holzfässer. Weiß, Rosé oder Rot – jeder Tropfen hatte seine eigene Note, fruchtig, vollmundig, überraschend. Der perfekte Ausklang einer Reise, die in Erinnerung bleibt.

Fazit: Wo Kultur, Genuss und Natur verschmelzen
Unentdeckte Landschaften und kulturelle Schätze erwarten Sie in Armenien und Georgien. Lassen Sie sich von beeindruckenden Kirchen, atemberaubenden Panoramen und der unberührten Natur verzaubern. Majestätische Gebirge bilden die Kulisse für Ihre Reise durch diese faszinierenden Länder.
Genießen Sie einzigartige Eindrücke, die noch lange in Erinnerung bleiben und von denen Sie erzählen werden!
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